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Los 88

Der 3. Kulika König von Shambhala - Bhadra

Schätzpreis:

10.000 € - 15.000 €

Zuschlagspreis:

33.000 €

Beschreibung:

Osttibet, Karma Gadri-Schule, 19. Jh.
62,5 x 41,5 / 119 x 60,5 cm
Wo sich dieses legendäre Königreich mit seinen sechsundneunzig Fürstentümer befunden haben soll, bleibt ungewiss die Mutmaßungen über seine Lage reichen von Russland über Zentralasien bis nach Alexandrien. Den meisten tibetischen Darstellungen zufolge muss es sich um ein Gebiet handeln, dass hohe schneebedeckte Gletscherberge umgeben. Im Zentrum der Hauptstadt Kalapana befindet sich der Palast des ersten mythischen Königs von Shambhala Sucandra, Herrscher über die sechundneunzig Lehensfürsten. Die Hauptstadt mit ihrem Palast wird in leuchtenden Farben beschrieben: Mit Juwelen gefüllte Seen, auf dem sich Wasservögel tummeln, umlagern den Palast, und Haine mit duftenden Blumen und Sandelholzbäumen sind dort anzutreffen. Shambhala wird nach jener Zeit Sucandras, des ersten von sieben Religionskönigen, in einer weiteren ununterbrochenen Nachfolge von fünfundzwanzig erleuchteten Königen regiert, sie sind Verkörperung bedeutender Bodhisattvas und ihre Regierungszeit dauert genau 100 Jahre. Sie bewahren die geheimsten Lehren des Buddhismus. Der letzte dieser Könige, der 25. - Rudra Cakrin - wird nach den Berechnungen des Kalacakra-Tantra (Rad der Zeit) im Jahre 2327 unserer Zeitrechnung, die letzte endzeitliche Schlacht gegen die Mohammedaner schlagen, und die goldene Zeit des Buddhismus begründen. Diese Schlacht kann jedoch als der ewige Kampf zwischen Erleuchtung und Unwissenheit verstanden werden, den der Praktizierende bestehen muss um zur Erlösung aus dem Kreislauf zu gelangen. Die Bedeutung Shambhalas reicht noch bis in unsere Zeit hinein und hat in der Politik, und in der Literatur ihren Nachhall gefunden (James Hilton, Der verlorene Horizont, 1933). Ausübende des Kalacakra-Tantra betrachten Shambhala als ein ‚Reines Land’ in das die fortgeschrittenen Praktizierenden es erstreben wiedergeboren zu werden, um dort ihren eingeschlagenen Weg zu vollenden. Als ein bedeutendes ‚Energie Zentrum‘ ist Shambhala bei Sainshand, der Hauptstadt der Dornogovi Provinz, südöstlich von Ulan-Bator gelegen, wiedererstanden. Es ist heute ein berühmtes Ziel für Pilger, und zieht weltweit Gläubige an dort zu verweilen, und zu meditieren. Etwas von der mystischen Atmosphäre dieses ‚Reinen Landes‘ Shambhala spiegelt dieses Thangka mit seiner klaren, visionären Darstellung des 3. Königs von Shambhala - Bhadra (tib. Rig ldan bzang po 127-227 n. Chr.) - wieder. Er sitzt in gelöster friedlicher Haltung auf einem Mondlotos. Das rechte Bein hält er leicht ausgestreckt, das linke angewinkelt. Er trägt fürstliche seidene Gewänder und eine fünffache Krone vor einem hoch aufgebauschten roten Turban. Die rechte Hand hält das goldene Dharma-Rad, die linke einen blühenden Lotoszweig mit einer strahlenden blauen Seeschnecke über den Staubgefäßen. Beide Attribute sind Symbole der Verbreitung der Lehre des Buddha. Im linken Hintergrund erscheint, in Wolken gehüllt, und von Gletscherbergen, Hügeln und Bäumen umstanden, sein Königreich das er regiert. Eine mächtige Kiefer dominiert das Landschaftsbild und spendet dem König Schatten. Aufgeblühte Päonien beleben den Vordergrund, und reiche Gabenspenden sind zu des Königs Füßen ausgebreitet. Tempera und Gold auf Baumwollgewebe, in Seiden-Montierung.
Privatsammlung Rheinland, vor 2000 gesammelt
Publiziert: Thangka Kalender 2000, Windpferd Verlag, Monat September - Kleinere Altersspuren